Die Schornsteine der Kalker Industriebetriebe rauchen schon seit einigen Jahren nicht mehr. Spätestens mit der Schließung der Chemischen Fabrik Kalk (CFK) wurde deutlich, was sich Jahre zuvor bereits angekündigt hatte: Kalk als Industriestandort gehört der Vergangenheit an.
Ein ehemals blühender Stadtbezirk musste um sein Überleben kämpfen und wurde an den Finanztropf des Landes Nordrhein-Westfalen gehängt: „Stadtteil mit besonderem Erneuerungsbedarf“ hieß es ab 1994.
Heute ist Kalk wieder im Aufwind. Vieles tut sich. Industriebrachen werden neubebaut, neue Betriebe angesiedelt.
Der „Handwerkerhof“ in der Kapellenstraße ist nur ein Beispiel für diese positive Entwicklung. Und daneben soll Kalk auch für seine Bewohner wieder attraktiver werden.
Wie alles anfing ?
Im Jahre 1003 und mit einem Sumpfloch. Nun, ganz so schlimm war es wohl nicht. Aber die Ortsbezeichnung Villa Kalka leitet sich vermutlich von der Lage der Siedlung am Rand einer feuchten Niederung ab. Das mittel-hochdeutsche Wort Kolk = Sumpf ist darin enthalten.
Den ursprünglichen Siedlungskern bilden die Kalker Höfe, sie befanden sich dort, wo heute die Kirche St. Joseph steht.
Die weitere Ursprungszelle Kalks, die Kalker Kapelle, lag abseits dieser Höfe an der Abzweigung des Wegs nach Vingst von der damaligen Brücker Straße, der heutigen Kalker Hauptstraße.
Die Muttergotteskapelle ist der Nachfolgebau eines 1473 bezeugten Heiligenhäuschens.
Doch wie wurde aus einem kleinen verschlafenen Dorf, das zu Beginn nur ein paar Höfe, eine Kirche und eine Wallfahrtskapelle besaß, innerhalb kurzer Zeit eines der wichtigsten Industriezentren in Deutschland ?
Quellen – Literatur über Kalk :
„Einschnitte – Veränderung der Industriearbeit in Köln-Kalk“ – Ein Buch der Geschichtswerkstatt Kalk
Henriette Meynen u.a., „Stadtspuren – Denkmäler in Köln“, Band 7
Heinrich Bützler, „Geschichte von Kalk und Umgebung“, Kalk 1910