12 Bunker Remscheider Straße

Auf dem Gelände Remscheider Straße /Ecke Falckensteinstraße befindet sich ein Kinderspielplatz. Dort befindet sich auch der Zugang zum ehemals größten unterirdischen Schutzbunker in Kalk. Zu seiner Entstehungs- und Nutzungszeit kann Hubert Lüpsch Junior, Chef eines alten Kalker Fuhrunternehmens, zahlreiche Details berichten.
“Unter schwierigsten Arbeitsbedingungen mussten etwa 50 französische Kriegsgefangene die Baugrube mit Pickhacke und Schaufel ausheben. Der Erdaushub wurde dann auf Loren weggefahren. Für die Herstellung der 2,20m dicken Betonwänden wurde Kies aus dem nahe gelegenen Vingster Baggerloch verwendet.“ Als Kalk in der Nacht vom 3. zum 4. Juni 1943 dem ersten großen Fliegerangriff ausgesetzt war, konnte der Bunker bereits von der Kalker Bevölkerung genutzt werden. Trotzdem waren Tote zu beklagen, da die Türe des zweiten Eingangs nicht richtig verschlossen war. Machtlos und wütend mussten die Bürger zusehen, wie der NSDAP Ortsgruppenleiter mit seinen Leuten große Teile des Bunkers in Beschlag nahm. Nach dem Ende des Krieges wurde der Bunker ausgeplündert. Man nahm alles heraus, was die Menschen in der damaligen Zeit gebrauchen konnten: Kabelleitungen, Tische, Stühle, Schreibmaschinen (aus dem Büro des Ortsgruppenführers), technische Einrichtungen (Motor und Pumpe). Ab Herbst 1945 begann Herr Lüpsch den Bunker herzurichten und als Möbellagerraum zu nutzen. Damit bildete der Bunker für eine alte Kalker Familie eine wirtschaftliche Grundlage, mit der sie die schwierigen Nachkriegsjahre überwinden konnte. Viele Jahre – seit 1951 – stellte Herr Lüpsch den von ihm bewirtschafteten Bunker den gerade gegründeten Faustkämpferm als Trainingsraum zur Verfügung, bis diese später in die Turnhalle der Albermannschule umziehen konnten. Seit einigen Jahren dient der Bunker einer Rockband als Übungsraum.

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