03 Pfarrhaus St. Marien und Kalker Hauptstraße

Trotz der Beschädigung im Zweiten Weltkrieg zeigt sich das Pfarrhaus heute im Wesentlichen unverändert. Die Backsteinfassade mit ihrem Stufengiebel und die in den Giebel reichende Spitzbogennische sowie die vollplastisch ausgebildete Madonnenfigur stammen aus dem Jahre 1861. Sie zeigen Anklänge an die Neugotik. Das Pfarrhaus ist eine Beispiel für die alte Bebauung der Kalker Hauptstraße. Die Kalker Hauptstraße, von jeher Verbindungsstraße zwischen den Orten der Umgebung, aber auch Fernstraße von Köln nach Olpe, trägt den Namen seit der Eingemeindung 1910. Zuvor trug sie verschiedene Namen, doch seit Beginn der 1860er Jahre setzt sich die Bezeichnung „Hauptstraße“ durch. Eine Bauentwicklung im eigentlichen Sinne setzte erst ab Ende der 1840er Jahrhunderts ein. Um 1860 war die Straße von beiden Seiten fast durchgängig bebaut. Das östliche Straßenende wurde mit der weiteren Ausdehnung des Kalker Stadtgebiets um die Jahrhundertwende im Zuge der Erschließung des Geländes um die Kaserne bebaut. Die Straße entwickelte sich zur Hauptgeschäftsstraße. Hier fanden sich neben kleiner Geschäften des täglichen Bedarfs auch Fachgeschäfte und die bedeutendsten und größten Geschäftsbauten Kalks. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Straße im Zuge städtebaulicher Konzepte zur „autogerechten Stadt“ verbreitert und alle Häuser bzw. Hausreste auf der Nordseite abgebrochen, sodass hier nichts mehr von der alten Bausubstanz zu sehen ist.